Das Spital

Das Spital wurde 1376 gegründet. Katharina Steglin, Schwester des Saulgauer Leutpriesters Konrad Steglin, stiftete dazu Bettgewänder, Hausrat und ihre Barschaft; die Stadt stellte das Haus – die ehemalige Badstube beim unteren Tor – zur Verfügung und garantierte Steuerfreiheit. Bereits 1435 zog das Spital aus Platzgründen hierher. Auch wenn alleinstehende Kranke, Behinderte und Waisenkinder im Spital aufgenommen wurden, diente es im Wesentlichen als Wohnstätte für alleinstehende Alte, die sich nicht mehr selbst versorgen konnten. Daneben wurden auch bedürftige Bürger vom Spital an bestimmten Tagen mit Lebensmitteln versorgt.

Bürger und Pfründner im Spital

Das Spital war in zwei Bereiche eingeteilt, die sogenannte „Hintere Stub“ für mittellose Insassen und die „Vordere Stub“ für solche, die dem Spital Haus, Hof, Land oder sonstiges Vermögen vermacht und sich somit ins Spital „eingekauft“ hatten, auch „Pfründner“ genannt. Während das Spital ausschließlich für bedürftige Saulgauer Bürger gedacht war, wurden auch auswärtige Pfründner genommen, da dies den Spitalbesitz deutlich mehren half. Diese Spitalgüter wurden von den ortsansässigen Bauern in Frondiensten bewirtschaftet. Vielfach wurden sie auch von der Stadt verkauft, um Schulden etwa beim Pfandherrn (Waldburger Truchsess) zu bezahlen.

Spitaltor

Hier befand sich das dritte der Stadttore, ursprünglich in den Verlauf der Stadtmauer eingebaut. In einer Urkunde von 1388 wird es unter dem Namen „Froschweiler Tor“ erwähnt, wobei es keinerlei Erklärung für diesen Namen gibt. Bereits 1435 wird es als das „Neue Tor“ bezeichnet. Es hatte zwischenzeitlich ein Umbau stattgefunden. Ein neuer, etwa 24 m hoher Torturm war vor den Stadtgraben gesetzt worden – mit dem alten Tor durch eine feste Brücke verbunden. Es wird vermutet, dass dieser Umbau im Zusammenhang stand mit der Verleihung des Blutbannes an die Stadt im Jahre 1434 und dass in diesem Turm die Folterkammer für den Scharfrichter untergebracht war – Belege dazu fehlen aber. Im Volksmund wurde das Tor wegen des benachbarten Spitals auch Spitaltor genannt. Es wurde 1825 abgerissen.

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