Anton von Störck

Die Gebrüder Störck machen Karriere

An Stelle des heutigen Eiscafés stand einst eine Schmiede, die Mitte des 17. Jahrhunderts von dem aus Meßkirch zugewanderten Peter Störck gegründet und 1720 von dessen Enkel Franz Anton Störck übernommen wurde. Drei der insgesamt 11 Kinder Franz Anton Störcks wurden Ärzte und machten Karriere. Der älteste Sohn Johann Melchior (1721–1756) war nach der Schulzeit in Saulgau nach Wien gegangen und wurde Professor der Anatomie. Nach dem Tod der Eltern kamen auch der zweite Sohn Anton (1731–1803) und der jüngste, Matthäus (1739–1815), nach Wien. Ihr Onkel Melchior Störck, der als Pfarrer bei Wien lebte, kümmerte sich darum, dass sie eine ordentliche Ausbildung absolvieren und dadurch zu bedeutenden Ärzten werden konnten.

Anton von Störck

Anton Störck hat die bedeutendste Karriere der drei Brüder gemacht. 1757 promovierte er zum Doktor der Medizin. In der Folgezeit führte er wissenschaftliche Experimente zur Wirkung von Heilpflanzen und Arzneimitteln durch und publizierte zahlreiche Abhandlungen zur Arzneimittellehre und allgemeinen Ausbildung der Ärzte. So wurde auch der kaiserliche Hof auf ihn aufmerksam, was ihm schließlich die Stelle des ersten kaiserlichen Leibarztes unter Kaiserin Maria Theresia einbrachte. Auch wurde er zum Protomedikus ernannt, d.h. zum Verantwortlichen für das gesamte Medizinalwesen in Österreich. 1775 erhob ihn die Kaiserin in den erblichen Freiherrenstand.

Matthäus Störck wird Leibarzt

Auch der jüngste Bruder Matthäus war sehr erfolgreich und wurde als Leibarzt des Großherzogs der Toskana und späteren Kaisers Leopold II. 1779 in den erblichen Freiherrenstand erhoben.

Anton und Matthäus von Störck blieben zeitlebens ihrer Heimatstadt verbunden, schon deshalb, weil ihre Schwester Maria Anna (1734–1797) den Kunstmaler Franz Anton Rebsamen geheiratet hatte, der von 1769 bis zu seinem Tod 1790 Saulgaus Bürgermeister war. Er hatte stets versucht, die Nähe seiner Schwäger zum kaiserlichen Hof zugunsten Saulgaus nutzbar zu machen.

Das Geburtshaus der Störcks ist beim Brand in der oberen Vorstadt 1820 abgebrannt.

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