Samstag, 21. September 2024, 19 Uhr
Stadtforum
Orchesterkonzert
Junge Philharmonie Oberschwaben
Leitung Alban Beikircher
Programm:
Ludwig van Beethoven (1770-1824)
Sinfonie Nr. 6 F-Dur,
„Pastorale“
******************
Giacomo Puccini (1858-1924)
Intermezzo aus Manon Lescaut
Heinrich Hartl (*1953)
Bilder der Hoffnung Uraufführung
Paul Dukas (1865-1935)
Der Zauberlehrling
Alban Beikircher: „Bilder der Hoffnung“ nennen Sie das Orchesterwerk, welches Sie im Auftrag der Jungen Philharmonie Oberschwaben komponiert haben. Was war Ihre Inspiration für diesen Titel? Spielt die Tatsache, dass das Werk einem jungen Orchester gewidmet ist, eventuell eine Rolle?
Heinrich Hartl: Die Tatsache, dass sich junge Menschen in einem klassischen Orchester engagieren, ist ein Symbol der Hoffnung und der Kraft und der Ausstrahlung unserer abendländischen Tonkunst. Daher der Titel „Bilder der Hoffnung.“
Alban Beikircher: Welche Klangsprache haben Sie für Ihr Werk gewählt?
Heinrich Hartl: Die Klangsprache meiner Musik ist nicht einheitlich. Es finden sich rhythmische Elemente als Reminiszenz an die Musik der jungen Generation mit pulsierenden Klangpatterns, aber auch flächige, neoimpressionistische Passagen mit dichten Sekundreibungen. Wichtig ist für mich ebenso die Schönheit des einzelnen Tones, vergleichbar mit der Kraft des gregorianischen Chorals. Die Komposition endet verhalten und nachdenklich angesichts der Situation unseres Planeten und der Rückkehr des Krieges nach Europa - mit einer inständigen Bitte um Frieden.
Alban Beikircher: Bei meinem Besuch bei Ihnen in Nürnberg war ich sehr beeindruckt, als Sie mir Auszüge von „Bilder der Hoffnung“ am Klavier vorgespielt haben. Auf Grund der Tatsache, dass Sie von Geburt an blind sind, war Ihr musikalischer Werdegang sicher ein besonderer. Wie kamen Sie überhaupt auf den Weg zum Berufsmusiker?
Heinrich Hartl: Mein Weg zur Musik war unüblich. Als kleiner Dreikäsehoch hatte ich viel Freude am Jodeln und an der bayerischen Volksmusik. Im Internat hatte ich dann intensiven Klavierunterricht, und zu Beginn des Musikstudiums lernte ich Carl Friedrich Beringer, den späteren Leiter des Windsbacher Knabenchores und dadurch als Sänger auch die großen Werke der Chormusik und Oratorienliteratur kennen.
VVK: 18/9 € AK: 20/10 €
Samstag, 28. September 2024, 18 Uhr
St. Antoniuskirche
Kirchenmusik
Nacht der Musik - Kirchenkonzert
Viktoria Matt, Sopran
Verena Kronbichler, Mezzosopran
Alban Beikircher, Violine und Leitung
L´estro harmonico
Vera Beikircher, Tristan Dorn, Salome Hänsler und Athira Sukumaran, Violinen
Marian Crucius, Viola
Teresa Alvarez, Cello
Johann Weyer, Kontrabass
Christoph Dorn, Cembalo
Programm:
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Violinkonzert a-Moll BWV 1041
Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736)
Stabat Mater f-Moll
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Adagio E-Dur KV 261
Alban Beikircher: Deine ersten solistischen Auftritte hattest du zusammen mit der Mädchenkantorei hier in deiner Heimatstadt Bad Saulgau. Ich erinnere mich noch gut an deine besondere Stimme und freue mich schon sehr, diese nun am Ende deines Master Studiums wieder zu hören.
Was war denn deiner Meinung nach das Wesentliche, was du während deines Studiums zunächst als Jungstudentin in Trossingen, dann als Hauptstudierende in Karlsruhe und München gelernt hast?
Und wo oder bei welcher Gelegenheit hast du deine Kollegin Verena Kronbichler kennengelernt?
Viktoria Matt: In meiner Hochschulausbildung habe ich mir viel Zeit genommen, um einen tollen technischen Zugang zum Gesang zu gewinnen und meine Musikalität, mein Schauspiel und die Bühnenpräsenz zu verbessern. Ich konnte nicht nur meine Künstlerinnenpersönlichkeit entdecken, sondern habe auch tolle und Inspirierende Freunde und Kollegen kennengelernt. Unter anderem Verena Kronbichler, die ich an der Musikhochschule in München kennen lernen dufte, da wir gemeinsam bei der selben Professorin studiert haben.
VVK 20/10 € AK 22/11 €
Samstag, 28. September 2024, 19.30 Uhr
Altes Kloster
Klezmer - Balkan - Jazz
Nacht der Musik - Gitanes Blondes
Mario Korunic, Violine
Konstantin Ischenko, Akkordeo
Christoph Peters, Gitarre
Simon Ackermann, Kontrabass
Alban Beikircher: Als Musiker, der sich auf höchstem Niveau sowohl in der klassischen Musik als auch im Jazz oder Klezmer bewegt, kannst du sicher etwas über deine Gedanken zu den Begrifflichkeiten E- und U-Musik sagen…
Mario Korunic: Kochen Sie gerne? Strikt nach dem Rezept? Oder lassen Sie lieber ihrer Fantasie freien Lauf und zaubern aus vorhandenen Zutaten etwas Köstliches? Wie sind die Rezepte entstanden? Da musste einer gehörig experimentieren und viel davon wegschmeißen… Oder seiner Familie auftischen, in der Überzeugung, dass es großartig schmeckt. Viele Rezepte sind ganz zufällig entstanden, oder aber aus der Not.
Die Begriffe U- und E-Musik vergleiche ich gerne mit Kochkunst. Sogenannte Ernste Musik ist nicht viel anders als Unterhaltungsmusik. Es wird aber strikt nach Rezept (Notenpartitur) gespielt. Gewisse Freiheiten gibt es, die sind aber sehr beschränkt. Der Partitur muss der Ausführende treu bleiben, nicht eine Note soll geändert werden. Selten bemerkt der treue Konzertbesucher feine Unterschiede, die verschiedene Interpreten in ihrer Darbietung anbieten. Aber die Rezepte sind jahrhundertlang erprobt und echt schmackhaft!
Das Risiko ist in der Unterhaltungsmusik viel größer. Es wird gemischt und geändert, gestrichen und improvisiert was das Zeug hält. Und im Konzert werden, nicht selten, die Karten neu gemischt: Doch manchmal gibt es ein AHA-Gefühl, wenn ein Experiment gelingt. Diesen Blitz kann man nicht einfangen und konservieren. Es ist auch verständlich, dass dadurch der Kontakt mit dem Publikum noch ein wenig intensiver wird.
Alban Beikircher: Wer sind deine Bandkollegen? Sind sie stilistisch auch so vielseitig unterwegs?
Mario Korunic: Auch meine Kollegen sind stilistisch sehr vielseitig, deswegen sind wir schon etwa 25 Jahre musikalisch zusammen unterwegs. Die sind alle einmalig und nicht austauschbar!
VVK 20/10 € AK 22/11 €
Samstag, 28. September 2024, 21.15 Uhr
Stadtbibliothek
Poetry Slam
Adina Wilcke
Benedict Hegemann
Alban Beikircher: 1963 und 1977 tagte die Gruppe 47 in der Kleber Post, gleich neben dem Alten Kloster. Dabei lasen sich Autoren - viele davon mittlerweile Klassiker der Gegenwartsliteratur - gegenseitig ihre Texte vor und wählten einen Gewinner dieses Wettstreits. Wo seht ihr Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Poetry Slam?
Adina Wilcke: Die Gemeinsamkeit besteht auf jeden Fall darin, dass Poetry Slam ebenso ein Wettstreit ist und auch gerne Dichterwettstreit genannt wird. Es treten Menschen mit ihren selbstgeschriebenen Texten gegeneinander an und das Publikum bestimmt, wer den Abend für sich entscheidet und als Gewinner oder Gewinnerin nachhause geht. Einen Unterschied finde ich darin, dass beim Poetry Slam, im Gegensatz zur Gruppe 47, die Akteure ihre Texte nicht zerpflücken und in Diskutierfreude verweilen, sondern beim Slam eher einen Abend für das Publikum und mit dem Publikum gestalten. Es wird das Publikum mit einbezogen und nicht selten werden sie auch in die Texte eingebunden. Ein Brückenschlag, den ich als besonders schön empfinde, ist, dass der Ingeborg Bachmann Preis auch schon einer Poetry Slammerin zuteilwurde. Als Nora Gomringer aus Deutschland diesen erhielt, glich es einem Ritterschlag, den die Poetry Slam Szene dadurch erlebte.
Alban Beikircher: Wie viele improvisatorische Momente gibt es für Sie auf der Bühne? Halten Sie besonders gelungene Passagen dann schriftlich fest?
Adina Wilcke: Zumeist bestehen meine poetischen Auftritte aus bereits geschriebenen Texten, die ich aber in der Dynamik und im Vortragsstil auf der Bühne erprobe und gestalte, und da gern zu improvisierten Methoden greife. Ich bin ebenso ein großer Fan von Improvisation, da ich selbst jahrelang Improtheater gespielt habe und ebenso oft mit Jazzbands lyrisch-kreative Momente auf die Bühne gezaubert habe.
Alban Beikircher: Würde der Begriff „Lyriker“ auch auf Sie zutreffen?
Adina Wilcke: Ich bezeichne meine Kunst gern als „Actionpoesie“ und deshalb ja, ich sehe mich als experimentelle Lyrikerin, die gerne Neues auf der Bühne wagt und frische Farbe in Lyrikbänder malt.
VVK 12/6 € AK 14/7 €
Freitag, 4. Oktober 2024, 19 Uhr
Altes Kloster
Klavierabend
„Note“ di donne
Sandra Landini, Klavier
Programm:
Fanny Mendelssohn (1805-1847)
Nocturne
September
Dora Pejacevic (1885-1923)
Sonate op. 57
Patnja op. 17
Pitanje op. 17
Tuzalika op. 17
Frédéric Chopin (1810-1849)
Scherzo b-Moll op. 31 Nr. 2
Maria Szymanowska (1789-1831)
Polonaise
Nocturne
Grazyna Bacewicz (1909-1969)
Little Tryptych
Frédéric Chopin (1810-1849)
Fantasie-Impromptu op. 66
Andante spianato et Grande Polonaise brillante op. 22
Alban Beikircher: Als Preisträgerin von über 20 nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe verfügst du über ein sehr umfangreiches pianistisches Standardrepertoire. Was hat dich dazu bewegt, einen Klavierabend mit fast ausschließlich Werken von Komponistinnen zu konzipieren?
Sandra Landini: Es hat mich gereizt, mich mit dem Klavier auf diese Reise zu begeben und so dem künstlerischen Schaffen berühmter Komponistinnen eine „Stimme“ zu verleihen und dem Publikum die Möglichkeit einer (Wieder-) Entdeckung ihrer Werke zu geben. Viel zu lange sind Komponistinnen trotz ihres Werts oft im Hintergrund geblieben - gerade weil sie Frauen sind. Diesen Künstlerinnen gelang es trotz aller Widrigkeiten, das musikalische Schaffen ihrer Zeit maßgeblich zu beeinflussen.
Alban Beikircher: Was sind denn deiner Meinung nach besondere Schätze, auf die du bei deiner Recherche gestoßen bist?
Sandra Landini: Eine große Entdeckung ist sicher die Musik von Dora Pejacevic, einer bedeutenden kroatischen Musikerin des 20. Jahrhunderts, deren 100. Todestag 2023 mit zunehmender Aufmerksamkeit gedacht wurde. Es gelang ihr, das Erbe der großen deutschen Schule durch slawische Dynamik zu bereichern.
VVK 20/10 € AK 22/11 €
Sonntag, 13. Oktober 2024, 19 Uhr
Altes Kloster
Musikgedankentheater
Herkules - von der Sehnsucht ein Mensch zu sein
Tina Teubner
Stephan Picard, Violine
Ben Süverkrüp, Klavier
Herkules, der Held mit den Superkräften, ist getrieben von der Sehnsucht, im begrenzten Glück des Menschseins zu baden. Aber er erschlägt seine eigene Familie, erniedrigt sich vor einem primitiven Tyrannen, stirbt einen entsetzlichen Tod. Warum tut er das?
Tina Teubner, Stephan Picard und Ben Süverkrüp lassen in ihrem Musikgedankentheater den Geschichtsprofessor Martin Richter die Herkulesgeschichten neu erleben. Die Auseinandersetzung mit dem antiken Helden führt ihn zu den ungelösten Fragen seines eigenen Lebens. Und ihm dämmert, dass dieser antike Muskelprotz uns alle etwas angeht – gerade heute, da die Welt von Schreihälsen regiert wird und der Ruf nach der Keule immer lauter wird.
Zu Werken von Bach, Purcell, Schubert, Brahms u.a. serviert die Kabarettistin Tina Teubner eine packende Geschichte – unterhaltsam, hintergründig und voller Esprit.
Tina Teubner, ausgezeichnet mit dem Deutschen Kleinkunstpreis, dem Deutschen Kabarettpreis und dem Salzburger Stier, zählt seit über 20 Jahren zur ersten Garde des deutschen Musikkabaretts. Die studierte Geigerin ist regelmäßiger Gast in Radio und Fernsehen („Die Anstalt“, „Ladies Night“, „Mitternachtsspitzen“ usw.).
Der Pianist Ben Süverkrüp studierte an der Folkwang Hochschule Essen und ist seit vielen Jahren fester Bühnenpartner von Tina Teubner.
Stephan Picard, Violine, ist Professor an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ und spielt eine Violine von Pietro Guarneri von 1715.
VVK 20/10 € AK 22/11 €
Kartenvorverkauf:
Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 07581-207-0
Mo: 7-12.15 Uhr, Di: 8-17 Uhr, Mi: 8-12.15 Uhr,
Do: 8-12.15 Uhr sowie 14-18 Uhr, Fr: 8-13.00 Uhr,
zusätzlich jeden 2. Samstag jeweils 9-12 Uhr
Tourist-Information, Tel. 07581-2009-15
Mo bis Fr: 9-12.30 Uhr und 14-17 Uhr
Sa: 9-12 Uhr
oder im Internet unter www.reservix.de
Oberamteistr. 11
88348 Bad Saulgau
07581 207-160
07581 207-863
E-Mail
Montag
08:00 - 12:15 Uhr
Dienstag
08:00 - 12:15 Uhr
14:00 - 17:00 Uhr
Mittwoch
08:00 - 12:15 Uhr
Donnerstag
08:00 - 12:15 Uhr
14:00 - 17:00 Uhr
Freitag
08:00 - 12:15 Uhr
Noch mehr Sprechzeiten bietet das städtische Bürgerbüro an.
Stadtverwaltung Bad Saulgau
Oberamteistraße 11
88348 Bad Saulgau
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