Nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind die Bekämpfung des Artensterbens und des Klimawandels die größten Herausforderungen für die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten. Es gibt eigentlich keine anerkannten Naturwissenschaftler*innen, die dies anders sehen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sich nach diesen Herausforderungen ausrichten (und nicht umgekehrt), soll noch längerfristig menschliches Leben auf der Erde möglich sein.
Da Politik und Gesellschaft nicht mit der gebotenen Dringlichkeit gegen das Artensterben vorgehen und ganze Ökosysteme zusammenzubrechen drohen, drängt die Zeit sehr. Es muss gehandelt werden. Die Stadt Bad Saulgau hat sich deshalb entschlossen, ihren Teil zur Sicherung unserer gemeinsamen Lebensgrundlage beizutragen und ihr umfangreiches, bereits zu 100% umgesetztes Biodiversitätskonzept, das auf fast alle Fragen zur Förderung der Artenvielfalt Antworten gibt, zur Nachahmung zur Verfügung zu stellen. Das Bad Saulgauer Biodiversitätskonzept besteht aus fünf Säulen und ist so gestaltet, dass alle fünf Säulen auf öffentliche und nicht öffentliche Einrichtungen der gemäßigten Klimazonen - mit kleineren Modifikationen - übertragen werden kann. Nach Auskunft der Fachwelt gibt es in Deutschland offenbar keine weitere Stadt, die ein vergleichbar breit aufgestelltes Biodiversitätskonzept aufgestellt und umgesetzt hat.
Die Stadt Bad Saulgau glaubte den frühen Warnungen der Wissenschaft schon Ende der 1980er Jahre und begann deshalb bereits Anfang der 1990er Jahre vorausschauend mit der Ausarbeitung und konsequenten Umsetzung eines umfassenden Biodiversitätskonzeptes, das heute aktueller ist denn je. Die Umsetzung wurde stets mit umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit begleitet und bereichert.
Säule 1: Naturlehrpfade und Naturwanderwege
Säule 2: Gewässerrenaturierungen
Säule 3: Biotopanlagen
Säule 4: Umwandlung von Einheitsgrün in artenreiches Grün im Siedlungsraum
Säule 5: NaturThemenPark (fasst auf ca. 60 ha alle vier Säulen zusammen inkl. Thema Wald im Klimawandel)
Alle Maßnahmen sind praxisnah via ausführlicher Erklärungstafeln, Website, QR-Codes etc. erläutert.
Des Weiteren gehört die Bad Saulgauer Gartenfibel „natürlich gut gestaltet“ zum Biodiversitätskonzept. Sie beschreibt die meisten Elemente eines naturnahen Gartens ebenfalls praxisnah und beinhaltet Listen insektenfreundlicher, heimischer und standortgerechter Gehölze und Stauden.
Die positiven Auswirkungen des umgesetzten Biodiversitätskonzeptes auf die Artenvielfalt sind offensichtlich. Teilweise wird das Konzept auch von der Uni Hohenheim wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse sind eindeutig.
Außerdem beweist das Konzept, dass ökologische Maßnahmen auch ökonomisch Sinn machen.
Das Gesamtkonzept sowie Teile daraus bescherten der Stadt Bad Saulgau schon zahlreiche Bundes- und Landespreise.
Die Stadt Bad Saulgau ist Gründerin von „Das Praxisnetzwerk für biologische Vielfalt“.
Mit Hilfe des Netzwerkes bzw. der Netzwerkmitglieder soll das Bad Saulgauer Biodiversitätskonzept auf unbürokratische Art und Weise schneller verbreitet und bekannt gemacht werden.
Sinn und Zweck des Praxisnetzwerks ist die Förderung der biologischen Vielfalt. Grundlage hierzu ist das bereits vollständig umgesetzte Biodiversitätskonzept der Stadt Bad Saulgau.
Das Konzept soll deshalb für Städte, Kommunen, Landkreise, Behörden und alle weiteren öffentlichen und nichtöffentlichen Organisationen bzw. Personen zur Nachahmung oder Inspiration zur Verfügung gestellt werden.
Je mehr Einrichtungen, Organisationen und Personen einsteigen, desto größer der Erfolg für die biologische Vielfalt.
Die Mitglieder werden von der Stadt Bad Saulgau unbürokratisch ausgewählt und in das Netzwerk aufgenommen. Sie sind ein freiwilliger Zusammenschluss von Medien, Vereinen, Privatpersonen, kommunalen, staatlichen Vertretern zur Verbreitung bzw. Bekanntmachung des Bad Saulgauer Biodiversitätskonzeptes im Sinne der Förderung der biologischen Vielfalt. Die Mitglieder sind also Multiplikatoren.
Das Netzwerk soll ein lockerer, dynamischer, flexibler Zusammenschluss von Mitgliedern sein, die auch neue Ideen, Anregungen zur Verbreitung des Bad Saulgauer Konzeptes im Sinne der Förderung der biologischen Vielfalt einbringen können.
Die Bekanntmachung des Bad Saulgauer Konzeptes soll über stetige Öffentlichkeitsarbeit, Berichterstattung, Werbung etc. der Mitglieder erreicht werden.
Die Bekanntmachung des Konzeptes kann über digitale und analoge Medien, mündliche Werbung, Führungen, Exkursionen o.ä. erfolgen. Die Mitglieder sind in der Wahl der Bekanntmachung frei und flexibel. Eigene Anregungen, Ideen etc. sind erwünscht.
Die Aufnahme von Mitgliedern läuft unbürokratisch über die Stadt Bad Saulgau, Umweltbeauftragter, auch der Ausstieg soll ohne Ausstiegsklauseln und Zeitverzögerung möglich sein. Es fallen keine Gebühren an.
Werden Teile aus dem Konzept (Erklärungstafeln, Stationen aus dem NaturThemenPark, Konzeption der Naturlehrpfade etc.) umgesetzt, ist die einzige Bedingung, bei den umgesetzten Maßnahmen jeweils einen Hinweis „aus dem Biodiversitätskonzept der Stadt Bad Saulgau“ gut leserlich anzubringen (analog und virtuell). Werden z.B. Erläuterungstafeln im Original übernommen, muss kein zusätzlicher Hinweis angebracht werden.
Stadtverwaltung
Umweltbeauftragter Thomas Lehenherr
Lindenstraße 7, Stadtforum
88348 Bad Saulgau
April - Oktober SA & SO
14:00 - 17:30 Uhr
November - März SA & SO
13:30 - 15:30 Uhr
Toilette (selbstreinigend) vorhanden (beim InfoPunkt)
Parkplatz 150 m vom Infopunkt entfernt
Tourismusbetriebs-
gesellschaft
Bad Saulgau mbH
Thomas Lehenherr
Umweltbeauftragter
Stadt Bad Saulgau
Stadtverwaltung Bad Saulgau
Oberamteistraße 11
88348 Bad Saulgau
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